Stipendium

Mein Weg zum PPP:

Ich verspürte schon länger den Wunsch ins Ausland zu gehen. Jedoch wusste ich nur nicht genau wie oder wann. Es fing damit an, dass ich in der 9. Klasse zu mehreren Broschüren kam, die besagten, dass nach der 10. Klasse die Zeit perfekt für ein Auslandsjahr wäre.

Also fing ich an Informationen über verschiedene Organisationen zu sammeln und bezog auch meine damalige Klassenleitung mit ein. Sie gab mir daraufhin einige verschiedenste Angebote. Meine Eltern waren von der Idee, dass ihre Tochter für ein Jahr nicht mehr bei ihnen wäre, nicht besonders begeistert. Jedoch wussten sie, dass es ein Traum von mir war und unterstützten mich bei allem. Also recherchierten wir dann auch im Internet und haben uns für ein Angebot entschieden. Das war das Parlamentarische-Patenschafts-Programm(kurz PPP) vom Deutschen Bundestag, welches ein Stipendium für ein Jahr in Amerika ist. Es hat mich direkt angesprochen, da dieses Programm schon Austausche seit über 30 Jahren mit den USA organisiert und eine Verbindung zwischen jungen Deutschen und Amerikanern schaffen möchte. Deshalb dachte ich, dass ich einfach mal mein Glück versuchen könnte. Ich meldete mich also beim Deutschen Bundestag für das Stipendium an und bekam recht zügig die Bewerbungsunterlagen zugeschickt. Zum Glück waren zu diesem Zeitpunkt Sommerferien, denn ich hatte nur 3 Woche Zeit um Alles auszufüllen. Diese Unterlagen beinhalteten um die 15 Seiten, in denen die Organisation möglichst viel von mir erfahren wollte. Ich musste einen englischen Brief an meine „zukünftige“ Gastfamilie schreiben, ihnen meine Beweggründe mich für das Stipendium anzumelden nahelegen und auch darauf eingehen, was für Probleme auf mich zukommen könnten. Dies war doch sehr zeitaufwendig aber am Ende der Ferien konnte ich Alles vollständig abschicken. Eine wichtige Rolle spielten auch die richtigen Noten, denn von Anfang an war vorgeschrieben, dass man einen gewissen Notenschnitt haben muss. Von Bedeutung war auch soziales und ehrenamtliches Engagement, worüber man genaue Auskunft leisten musste.

Dann begann die Wartezeit. Ich wusste bereits, dass es ziemlich lange dauern könnte, bis man die Nachricht bekäme entweder zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen zu werde oder gleich eine Absage zu bekommen. Durch die Schule war ich jedoch abgelenkt und war extrem glücklich als ich Ende Oktober die Nachricht bekam, dass ich zum Vorstellungsgespräch in Bamberg eingeladen wurde. Bis dahin hatte ich dann circa einen Monat Zeit, mich auf dieses Gespräch vorzubereiten.

Ende November war es dann soweit und ich bin sehr aufgeregt zur Vorstellung erschienen. Dort waren noch weitere Bewerber aus zum Teil anderen Landkreisen gegen die ich mich für das Stipendium durchsetzen musste. Das Gruppengespräch wurde sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch gehalten. Wir mussten uns zum Beispiel gleich zu Beginn auf Englisch alle vorstellen. Ich war überrascht, dass die Stimmung recht gut war, jedoch konnte man jedem die Anspannung anmerken. Zum Glück konnte ich mich komplett auf den Verlauf konzentrieren und war nicht abgelenkt. Wir wurden zum einen über geschichtliche und staatsbürgerliche Fakten von sowohl Deutschland als auch den USA abgefragt. Wir mussten zuerst einen kurzen Test über bedeutende geschichtliche Daten von Deutschland und den USA schreiben. Dieser beinhaltete Fragen wie wann die BRD gegründet wurde bis hin zu wer der 1. Präsident der USA gewesen ist. Nach dem Test folgte der 2. Teil des Gruppengespräches.

Diese hatte es mehr in sich. Die Mitarbeiterinnen der Organisation quetschten jede Einzelheit aus geschichtlichem Wissen aus uns heraus, was ihnen auch sehr gut gelang. Man muss sich aber ein wenig vorbereiten haben und ein gewisses Allgemeinwissen besitzen um im diesem Teil des Gespräches nicht unterzugehen. Nach 3,5 Stunden war der Gruppenteil beendet und wir wurden alle einzeln zu den „Prüfern“ gebeten. Die Mitarbeiterinnen haben mir einige Fragen sowohl über mich als auch über die Organisation selbst gestellt. Sie wollten beispielsweise wissen, für was deren Austauschprogramm stehe und wie ich mich in die Gastfamilie integrieren könnte. Der offizielle Teil war damit beendet und ich bin sehr erleichtert und glücklich wieder nach Hause gefahren.

Beim Gespräch wurde mir gesagt, dass es durchaus noch einige Monate dauern kann bis man eine Zusage oder eine Absage bekommen würde. Als ich meinen Eltern dann noch erzählte, dass das Gespräch meiner Meinung nach recht gut verlief, wurden sie langsam unruhig. Denn ab diesem Zeitpunkt wurde das Thema Auslandsjahr ziemlich ernst und vor allem langsam Realität. Die Wartezeit auf eine Absage oder nicht zu bekommen, war für mich und meine ganze Familie der schwerste Teil von dem ganzen Auswahlverfahren. Die Ungewissheit genommen zu werde oder nicht war kaum auszuhalten.

Desto mehr war ich überglücklich und extrem stolz als ich Mitte Januar den Anruf meiner Organisation bekam, dass ich diejenige sei, die unter vielen anderen Mitbewerbern das Stipendium für ein Auslandsjahr in den USA bekommen hatte. Daraufhin wurden mir um die 30 Seiten Unterlagen geschickt, die ich für meine zukünftige Gastfamilie ausfüllen sollte und in denen jede Einzelheit über mich steht.

Ein Teil des PPP ist es, dass, je nach dem aus welcher Region man kommt, ein örtlicher Bundestagsabgeordneter, in meinem Fall Herr Koschyk, Informationen über Kandidaten von der Organisation erhält. Unter diesen Kandidaten (3) wählte mich Herr Koschyk aus, wodurch ich nun in die USA kann.Er besuchte mich Mitte April in meiner Schule um mir ganz offiziell zum Stipendium zu gratulieren.

150420 PPP Eileen Reinsberg

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